Terra Tour Information

Fast 5.000 Kilometer, am Ufer sechs Länder mit der ganzen Vielfalt Südostasiens – und das alles an einem einzigen Fluss: Der Mekong fasziniert. Und verdient Respekt – die Lebensader der Region lässt sich komplett nur mit Ausdauer, Zeit und Geld bereisen. Zu wild ist der Gigant in seinem Oberlauf, zu schwierig sind Zugang und Versorgung. Einzelne Partien lassen sich indes vergleichsweise einfach erkunden. Manches lokale Boot nimmt Touristen mit, auf bestimmten Flussabschnitten gibt es inzwischen sogar die Wahl zwischen einfachen Transportbooten und gediegenem Luxus.

Von der Quelle durch das tibetische Hochland

Die Quelle des Mekong im tibetischen Hochland lässt sich erreichen, allerdings mit gewissem Aufwand – zuerst per Geländewagen, dann zu Fuß in tagelangen Märschen. Auf den ersten 2.000 Kilometern von der Quelle flussabwärts gilt der Mekong jedoch als nicht schiffbar, weil der Wasserstand stark schwankt und zudem in jüngster Zeit gebaute Dämme das Fortkommen behindern. Abenteurer haben den Mekong zwar schon mit dem Kayak bezwungen, doch selbst Profi-Sportler kamen bei solchen Expeditionen ums Leben. Mit dem Boot kann man sich erst südlich der Stadt Jinghong bewegen, gelegen in Chinas Yunnan-Provinz.

China – Vietnam mit verschiedenen Booten

Die mehr als 3.000 Flusskilometer von China bis Vietnam lassen sich mit verschiedenen lokalen Booten zurücklegen, wenn genügend Zeit, Abenteuerlust und Flexibilität vorhanden sind. Wer weniger Zeit zur Verfügung hat, und wer die Sehenswürdigkeiten entlang des Flusses wirklich besuchen und nicht nur an ihnen vorbeifahren will (wie das viele, nicht auf Touristen eingestellte Boote tun), kann an verschiedenen Partien des Flusses eine Kreuzfahrt buchen.

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China – Goldenes Dreieck

In China (mögliche Häfen sind Jinghong oder der Grenzort Guan Lei) kann man sich um einen sehr einfachen Schlafplatz auf einem Frachter bemühen, der einen nach Thailand ans „Goldene Dreieck“ bringt. Die Fahrt dauert in der Regel zwei Tage. Wer nicht das Risiko eingehen möchte, tagelang im Grenzort Guan Lei festzusitzen, sollte seinen Transport vorab arrangieren und sich um einen Übersetzer kümmern. Ohne Chinesisch-Kenntnisse kommt man hier nicht weit. Ab und an fahren auch Passagierboote die Strecke nach Thailand, dann benötigt man für die mehr als 300 Kilometer lange Strecke nur einen Tag. Belohnt werden Reisende hier mit einem noch recht wilden Mekong in einer Region, in der der Tourismus noch nicht Fuß gefasst hat. Zwischen Guan Lei und Chiang Saen bildet der Fluss die Grenze zwischen Myanmar und Laos. Es gibt hier keine Grenzposten, so dass ein Stopp illegal ist. Reisende können aber aus China aus- und in Thailand einreisen. Vorab muss man sich in diesem Fall nur um ein Visum für China kümmern – Europäer brauchen in der Regel kein Visum für Thailand.

Goldenes Dreieck – Chiang Khong / Houayxa

Zwischen dem Goldenen Dreieck und dem Dorf Chiang Khong beziehungsweise Houayxai, das auf der laotischen Seite des Flusses liegt, gibt es keinen regulären Bootsverkehr. Der Mekong ist hier sehr flach, voller Steine, und hindert Boote mit Stromschnellen am Vorankommen. Wer mit einem individuell gemieteten Boot unterwegs ist, freut sich indes an der hügeligen, sattgrünen Szenerie.

Chiang Khong / Houayxai – Luang Prabang

Nach Chiang Khong (Thailand) beziehungsweise Houayxai (Laos) bildet der Mekong nicht mehr die Grenze zwischen Thailand und Laos, sondern biegt bald ganz nach Laos ab. Reisende müssen also hier einreisen, ein Visum gibt es vor Ort. Um in einer Zwei-Tages-Tour nach Luang Prabang zu kommen, gibt es zwei Möglichkeiten. Die Speedboote, die hier früher halsbrecherisch schnell fuhren, sind wegen zu viel Lärm vom Fluss verbannt worden. Für etwa 20 Euro fahren für Touristen umgebaute „Slow Boats“ in zwei Tagen nach Luang Prabang; um die Übernachtung in einfachen Guest Houses in Pak Beng und die Verpflegung muss man sich dann selbst kümmern. Es gibt auch eine luxuriösere Alternative: Die „Luang Say“ legt die Strecke in etwa der gleichen Zeit zurück, stoppt unterwegs aber in Dörfern von Minderheiten und der Höhle Tam Ting, in der tausende von Buddhastatuen stehen. Übernachtet wird in der stilvollen Luang-Say-Lodge mit Blick auf den Fluss. In der Hochsaison (November bis März) kostet dieses Arrangement mit Vollpension 360 US-Dollar pro Person im Doppelzimmer.

Luang Prabang – Vientiane

In der Weltkulturerbe-Stadt Luang Prabang, einer charmanten kleinen Stadt mit vielen tausend Mönchen, kann man gut einige Tage zubringen, denn sie ist Ausgangspunkt für Ausflüge zu Elefantencamps oder zum Trekking. Der Mekong ist bis Vientiane seit dem Ausbau der Straßen nicht mehr häufig befahren. Wer zum Fluss geht und herumfragt, kann aber einen Platz auf einem „Slow Boat“ bekommen. Übernachtet wird dann auf dem Boot – Schlafsack und Isomatte müssen also im Gepäck sein. Der Aufwand lohnt sich aber: Die Landschaft ist wild, der Fluss voller Stromschnellen und Hindernisse. Vom Goldenen Dreieck bis in die laotische Hauptstadt Vientiane fährt auch das Kabinenschiff „Mekong Sun“ des deutschen Veranstalters „Lernidee“. Die Fahrt ist derart beliebt, dass 2009 ein weiteres Schiff auf der Strecke eingesetzt werden soll. Pro Person ist eine 14-tägige Reise ab 3.590 Euro zu haben. Informationen unter Telefon 03078600019, www.lernidee.de

Vientiane – Nakhon Phanom – Khong Chiam

Auch hier gibt es kaum öffentliche Transportboote, aber wenn sie fahren, findet man problemlos eine Mitfahrgelegenheit. Eine Alternative sind Lastenboote. Für Touristen ist dieser Teil des Mekong indes eher uninteressant: Das Land ist auf beiden Seiten flach, der Fluss langsam. Später, in der Gegend von Khemaraj, belohnt eine spektakuläre Schlucht für das lange Warten. Der Fluss ist bis Kong Chiam extrem einsam.

Kong Chiam – Pakxe

Mit etwas Glück kann man auch hier auf einem Lastenboot mitfahren – wenn nicht, muss man über Land weiterreisen bis zum Grenzübergang Chong Mek. Eine schöne Strecke, aber im Vergleich zu anderen Teilen des Mekong nicht spektakulär.

Pakxe – Don Khong

Dieser Teil des Mekongs ist relativ einfach per Boot zu bewältigen, da auf der Strecke viel Verkehr herrscht. In Champassak kann der am Hang liegende Khmer-Tempel Vat Phu besichtigt werden – von hier aus hat man einen wunderschönen Blick ins Tal. An der Grenze zu Laos locken Tausende von Inselchen mit einfachen Unterkünften und dann die Khone-Falls, spektakuläre Kaskaden. Mit der„ Vat Phou Cruise“ kann man diese Strecke als dreitägige Rundfahrt auf einem schwimmenden Teak-Hotel buchen. Start und Ziel der Tour ist Pakxe, besichtigt werden neben dem Vat Phou auch noch andere Tempel, Dörfer am Fluss und die Wasserfälle von Khone Pha Peng. In der Doppelkabine und mit Vollpension kostet die Tour in der Hauptsaison etwa 580 US-Dollar pro Person.

Don Khong –Stung Treng – Kratie

Besonders der erste Teil nach dem Grenzübertritt nach Kambodscha (Visum bei der Einreise) ist faszinierend, weil es scheint, als habe der Mekong hier einen ganzen Wald überschwemmt, von dem nur noch die Baumkronen aus dem Wasser ragen. Bevor man das Städtchen Kratie erreicht, kann man mit etwas Glück die extrem seltenen Flussdelphine beobachten – wenn man sie nicht mit dem Gefährt verschreckt, mit dem man unterwegs ist: Die einfachste Option sind sehr schnelle und extrem gefährliche Speedboote, die von einem Automotor angetrieben werden.

Kratie – Phnom Penh

Auch hier müssen Reisende mit dem Speedboot weiter fahren, wenn nicht zufällig ein privates Lastenboot unterwegs ist und Passagiere mitnimmt.

Phnom Penh – Vietnam

Kambodschas Hauptstadt hat zwei ganz unterschiedliche Museen, die beide zum Pflichtprogramm für Besucher gehören. Die vor Plünderern geretteten Steinskulpturen aus den Tempeln von Angkor stehen heute im Palastmuseum. „Tuol Sleng“, das ehemalige Folterzentrum der Roten Khmer, kann heute ebenfalls besichtigt werden. Heiterere Momente bietet Phnom Penh beim Wasserfest „Bon Om Tuk“, das jedes Jahr im Oktober oder November stattfindet – der genaue Termin wird nach dem Mondkalender festgelegt. Hunderte von Drachenbooten kämpfen bei Bootsrennen um Sieg und Ehre. Wer auf dem Mekong weiter in Richtung Süden, in Richtung vietnamesische Grenze, fahren will (vorab muss in Deutschland ein Visum besorgt werden, es gibt keines bei der Einreise), kann bei Schnellbooten zusteigen, die regelmäßig bis nach Chau Doc fahren. Organisierte Kreuzfahrten befahren die ganze Strecke bis nach Saigon, starten aber schon in Siem Reap, der Stadt nahe der Tempelanlagen von Angkor. In acht Tagen fahren sowohl die „RV Tonle Pandaw“ (ein ehemaliges Schiff der Irrawaddy-Flotte mit mehr als 30 Kabinen) als auch die „Toum Tiou“ (eine intimere Dschunke mit zehn Kabinen) von Siem Reap über den Tonle-Sap-See und Phnom Penh sowie das Mekong-Delta in die Millionen-Metropole Saigon. Die Doppelkabine auf der „Toum Tiou“ kostet in der Hauptsaison inklusive aller Ausflüge und Vollpension etwa 1.650 US-Dollar pro Person, die Doppelkabine im Oberdeck der „RV Tonle Pandaw“ ist etwas teurer und pro Person für etwa 2.300 Dollar zu haben.

Mekong-Delta – Saigon

Die Vietnamesen nennen den Mekong „Fluss der neun Drachen“ in Bezug auf die vielen Mündungsarme des gewaltigen Stroms. Schnellfähren und Tragflügelboote verbinden Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon) mit Can Tho, der größten Stadt im Delta. Hier pulsiert das Leben auf schwimmenden Märkten und unzähligen Feldern und kleinen Fabriken. Der Mekong ist hier teilweise so dicht befahren wie eine Autobahn. Wer von Saigon aus nur einen Tagesausflug ins Delta plant, ist mit der „Cai Be Princess Cruise“ gut bedient. Für 50 US-Dollar pro Person hat man das Boot für sich allein und kann das Treiben auf und am Wasser im eigenen Tempo genießen.

Informationen

Verschiedene deutsche Reiseveranstalter haben Touren im Programm, die zumindest teilweise den Mekong beinhalten. Reisen für Individualpersonen oder Gruppen in der gesamten Mekong-Region sowie alle genannten Mekong-Kreuzfahrten vermittelt aber auch Armin Schoch von Impulse Tourism.

Impulse Tourism

Adresse: 153/22 Ban Siriporn, Moo 8, Nongchom, Sansai, Chiang Mai 50210 Thailand.
Telefon: 0066-53-132475
Fax: 0066-53-132474
E-Mail: armin.schoch@impulsetourism.com
Webseite: www.impulsetourism.com